Benediktbeurer Lieder
Rahmen
In einem grossflächigen Einleitungschor (O Fortuna) wird über wuchtigen Ostinati die launenhafte Schicksalsgöttin Fortuna besungen. Durch seine Wiederholung am Schluss schafft dieser Chor einen Rahmen für logisch aufeinanderfolgende Situationen.
In einem weiterer Chor (Fortune plango vulnera) meldet sich ein Opfer der unberechenbaren Göttin zu Wort.
Der Gesamtanlage entsprechend, gibt es keine das gesamte Stück hindurch agierende Figuren, sondern Prototypen, wie den Abenteurer, die Mädchen und ihre Gesellen, die Spieler oder auch das Liebespaar.
ERSTER TEIL
Zu Beginn der Gesänge steht die Lobpreisung des Frühlings (»Primo vere«) [Veris leta facies / Omnia sol temperat / Ecce gratum], sowie der Natur und der Daseinsfreude (»Uf dem Anger«) [Tanz / Floret silva nobilis / Chramer, gip die varwe mir / Reie / Were diu werlt alle min].
ZWEITER TEIL
Der zweite Teil (»In Taberna«) erzählt von irdischen Genüssen aus der Sicht des Abts von Cucanien (= Schlaraffenland) [Ego sum abbas / In taberna quando sumus], gefasst in groteske Sologesänge, wie der Vaganten-Gesang [Estuans interius] oder das Lied »vom gebratenen Schwan« [Olim lacus colueram].
DRITTER TEIL
Der letzte Teil ist der Liebe in ihren vielfältigen Erscheinungsformen gewidmet. Die beiden Unterabteilungen sind übertitelt mit »Cour d'amours« [Amor volat undique / Dies, nox et omnia / Stetit puella / Circa mea pectora / Si puer cum puellula / Veni, veni, venias / In truitina / Tempus est iocundum / Dulcissime] und »Blanziflor et Helena« [Ave formosissima].