Andrea Chénier
Umberto Giordano

ITALIANO

CHÉNIER
Credi al destino? Io credo!
Credo a una possanza arcana
che benigna o maligna
i nostri passi or guida
or svia pei diversi sentieri
de l'esistenza umana.
Una possanza che dice a un uomo:
Tu sarai poeta. A un altro:
A te una spada, sii soldato!
Or bene, il mio destino
forse qui vuolmi.
Se quel che bramo mi si avvera, resto.

ROUCHER
Se non si avvera?

CHÉNIER
Allora partirò!
E questo mio destino si chiama amore.
Io non ho amato ancor,
pure sovente nella vita
ho sentita sul mio cammin vicina
la donna che il destin fa mia;
bella, ideale, divina come la poesia;
passar con lei sul mio cammin l'amor!
Sì, più volte ha parlato
la sua voce al mio cuore;
udita io l'ho sovente
con la sua voce ardente
dirmi: Credi all'amor;
Chénier, tu sei amato!
preso sottobraccio Roucher lo allontana dal caffè Hottot
Da tempo mi pervengono strane lettere
or soavi, or gravi, or rampogne or consigli.
Scrive una donna misteriosa ognora.
In quelle sue parole vibra un'anima!
Chi sia, indagato ho in vano.

DEUTSCH

CHÉNIER
Glaubst du an ein Geschick? Ich glaub' daran.
Ich glaub' an eine dunkle Macht,
die im Guten oder Bösen
unsere Schritte lenkt oder irreführt
entlang den wechselvollen Pfaden
des menschlichen Lebens.
Und diese Macht spricht zu dem einen:
Du wirst Poet. Und einem andern sagt sie:
Für dich ein Schwert, du sollst Soldat werden!
Nun wohl, vielleicht will mein Geschick,
dass ich hier verweile.
Trifft ein, was ich ersehne, so bleib' ich hier.

ROUCHER
Und wenn es nicht eintrifft?

CHÉNIER
Dann geh' ich fort.
Der Name meines Schicksals heisst: Die Liebe!
Noch nie hab' ich geliebt,
doch hab' ich oft empfunden
die Nähe einer Frau auf meinem Wege,
der Frau, die mir vom Schicksal bestimmt ist:
vollkommen, schön, wie Poesie erhaben;
mit ihr ging auch die Liebe bei mir ein!
Wie oft hat ihre Stimme
in meinem Herz gesprochen;
wie oft hab' ich gehört,
wie sie voll Leidenschaft
mir zurief: Glaub' der Liebe,
Chénier, du bist geliebt!
nimmt Rouchers Arm und führt ihn vom Café Hottot fort
Seit einiger Zeit erhalte ich seltsame Briefe,
bald lieb, bald ernst, bald vorwurfsvoll, bald ratend.
Von einer Unbekannten kommen sie.
Welch eine Seele spricht aus ihren Worten!
Vergebens tracht' ich zu erfahren, wer sie ist.