Andrea Chénier
Umberto Giordano
ITALIANO
GÉRARD
al sofa
Compiacente a' colloqui del cicisbeo
che a dame maturate porgeva qui la mano!
Qui il Tacco rosso al Neo sospirando dicea:
Oritia, o Clori, o Nice, incipriate
vecchiette e imbellettate io vi bramo,
ed anzi sol per questo, forse, io v'amo!
Tal dei tempi è il costume!
Son sessant'anni, o vecchio, che tu servi!
A' tuoi protervi, arroganti signori
hai prodigato fedeltà, sudori,
la forza dei tuoi nervi,
l'anima tua, la mente,
e, quasi non bastasse la tua vita
a renderne infinita eternamente
l'orrenda sofferenza,
hai dato l'esistenza dei figli tuoi.
Hai figliato dei servi!
T'odio, casa dorata!
L'immagin sei d'un mondo incipriato e vano!
Vaghi dami in seta ed in merletti,
affrettate, accellerate
le gavotte gioconde e i minuetti!
Fissa è la vostra sorte!
Razza leggiadra e rea,
figlio di servi, e servo,
qui, giudice in livrea,
ti grido: È l'ora della morte!
DEUTSCH
GÉRARD
zum Sofa
Du Vertrauter der Gespräche des Galans,
der Damen mittleren Alters hier die Hand reicht!
Hier seufzen rote Absätze dem Schönheitspflaster
"Horatia, Clorinda, Berenice, seid ihr auch gepuderte,
geschminkte alte Damen, Euch begehr' ich,
ich liebe Euch sogar, vielleicht nur deshalb!"
So geht der Lauf der heut'gen Welt!
Aus dem Garten schleppt sich mühsam unter der Last eines schweren Möbelstücks ein alter Gärtner: D er Vater von Gérard. Dieser wirft seinen Federwisch fort und eilt ihm zu Hilfe. Der Alte entfernt sich ganz erschöpft durch geschlängelte Gartenpfade.Gérard sieht ihm erregt nach.
Seit sechzig Jahren, Alter, dienst du schon!
Auf deine dünkelhaften, arroganten Herren
hast deinen Schweiss und deine Treue du verschwendet,
die Kräfte deiner Glieder,
die Seele und den Geist;
und, als ob dein eignes Leben nicht genug wär,
um dieses grauenhafte Leiden
auf immerzu verewigen,
hast du der Kinder Leben auch vergeben.
Sklaven hast du gezeugt!
wischt sich die Tränen aus den Augen; dreht sich um und blickt verachtungsvoll im Wintergarten umher
Vergoldetes Haus, ich hasse dich!
Abbild der Welt, gepudert
und voller Eitelkeit!
Ihr hübschen Herren, mit Seide und Spitzen angetan,
beeilt euch und beschleunigt
die heiteren Gavotten, Menuette!
Euer Schicksal ist besiegelt!
Anmutige, sündige Sippe,
ich, euer Sklave und der Sklaven Sohn,
der Richter in Livree, hier rufe ich
euch zu: Es schlägt die Stunde eures Todes!